Windkraft ist die verträglichste Art Strom zu erzeugen

Nicht nur verträglich, sondern auch effizient – drei Prozent der Landesfläche würden reichen für 100% Stromversorgung durch Wind

Nein, Windräder stellen keine grundsätzliche Gefahr für unsren Wald dar. Und sie zerstören weder die Natur noch schaden sie dem Tourismus. Das stellen die Grünen im Kreis Rottweil in einer Pressemitteilung klar. Und beziehen sich dabei auf wissenschaftliche Untersuchungen unter anderem von WWF und BUND sowie vielen unabhängigen Fachleuten.

Und die sagen: Windräder stellen keine grundsätzliche Gefahr für den Wald dar. „Selbstverständlich sollten Wildnisgebiete im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie ausgeschlossen werden – also Wälder, die unter Naturschutz stehen oder naturnahe Wälder, die über 100 Jahre alt sind, da sie wichtige Lebensräume für seltene Vögel und Fledermausarten sind“, stellt Sonja Rajsp-Lauer, Sprecherin der Grünen klar. Das betrifft etwa 36 Prozent der deutschen Wälder.
Was die Rodung für Windräder angeht, gibt es auch klare Zahlen: Ein halber Hektar Wald pro Windrad und ein weiterer für die Bauphase, also für Zufahrtsstrecken, die aber wieder aufgeforstet werden können. Sonja Rajsp-Lauer zieht den Vergleich: „Aufgrund von Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit sind uns seit 2018 rund eine halbe Million Hektar Waldfläche verloren gegangen und müssen wieder bewaldet werden. Der Klimawandel ist also der wesentlich größere Faktor für Waldverluste.“

Dennoch gelte: Der Wald kommt erst als Standort für Windenergie in Frage, wenn in der freien Landschaft keine geeigneten Standorte bestehen. Und für verlorengegangenen Wald muss immer Ausgleich geschaffen werden.“ Daher sei auch die Behauptung, das Windräder die Natur generell zerstörten, einfach falsch. „Andere Landnutzungs- und Stromerzeugungsformen haben einen wesentlich höheren Einfluss auf die Gesundheit unserer Ökosystem. Denn Windräder stören Böden und Stoffhaushalte kaum.“ Natürlich gebe es Regeln für einen naturverträglichen Ausbau der Windkraft, so Rajsp-Lauer.

Die Behauptung, Windkraft fresse riesige Flächen, „ist falsch. Nicht einmal drei Prozent der Landesfläche von Deutschland reichen aus, um mit Windenergie den aktuellen Stromverbrauch von Deutschland zu decken.“ Stromgewinnung durch Wind sei damit die flächeneffizienteste Erzeugungsform. „Das zeigen Untersuchungen des Thünen-Instituts in Braunschweig: pro Hektar Windkraft können 6000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Zum Vergleich: Ein Hektar Photovoltaik-Freiflächenanlagen kann 230, ein Hektar Mais für die Biogasanlage sogar nur sieben Haushalte versorgen.“

Sonja Rajsp-Lauer stellt sich auch gegen die Behauptung, Windräder brächten große Mengen der „Ewigkeits-Chemikalien“ PFAS in die Natur. „Der Abrieb von Schuhsohlen ist 6,5 mal so hoch wie der Abrieb von Windrädern! Ganz zu schweigen von Autoreifen.“ Zudem müssten Windräder zu Wasserschutzgebieten einen Abstand von 400 Metern einhalten. Die Behauptung, durch Rotoren würden kiloschwere Eisbrocken mehr als 800 Meter weit geschleudert, „ist wie diese Brocken völlig aus der Luft gegriffen. Die Rotoren werden beheizt, es findet kein Eiswurf statt.“

Auch für die Behauptungen von Windkraftgegnern, die Windräder würden dem Tourismus schaden, gebe es keine Belege, sagt Sonja Rajsp-Lauer. So stellen Fachleute aus Nordrheinwestfalen klar: „Wir fahren ja auch an die Nordsee und nach Holland in den Urlaub. Ich hab noch von niemandem gehört, der wegen der Windräder lieber daheimgeblieben ist.“ Und dann sind da noch die Moore, denen Windräder angeblich schaden. Auch hier fehlt jegliche wissenschaftliche Grundlage. „Ein Windrad spart pro Jahr mehr als 10.000 Tonnen CO2. Damit wird die Umwelt und das Klima geschützt, und das schützt auch unsere Wälder. Moore sind vom Windkraftausbau überhaupt nicht betroffen.“

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