Bei unserer Kreismitgliederversammlung am 31. Juli im Rottweiler Kapuziner haben wir Annette Vetter aus Sulz einstimmig in den Kreisvorstand gewählt. Sie folgt auf Christiane Bondzio aus Oberndorf, die ihr Amt niederlegte, um die Veranstaltungsorganisation des Kreisverbands zu übernehmen.
Unsre Kreisrätin Sonja Rajsp-Lauer berichtete von der kommunalen Gesundheitskonferenz, an der neben zahlreichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern auch viele Ärztinnen und Ärzte teilnahmen.
Hier zeigte die Firma Diomedes, wie ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) im Kreis Rottweil umgesetzt werden kann. Der Hintergrund ist dramatisch: 40 Prozent aller Ärzte im Kreis Rottweil sind über 60 Jahre alt: „Da kommt eine riesige Pensionierungswelle auf uns zu!“ MVZs sind eine Alternative, denn hier teilen die angestellten Ärztinnen und Ärzte nicht nur die Verantwortung, sondern können auch in Teilzeit arbeiten – eine gute Chance sowohl für jüngere MedizinerInnen in der Familienphase als auch für die älteren, die ihre Arbeitszeit reduzieren wollen. „Den klassischen Landarzt, der rund um die Uhr sieben Tage die Woche für seine Patienten da ist, den gibt es eben fast nicht mehr.“
Wir Grünen setzen uns schon lange für solche Versorgungszentren ein, nun könnte es damit was werden: Die Firma Diomedes, berichtete die Sonja, hat bereits mehrere MVZs realisiert und auch geholfen, die Genossenschaften zu gründen, die sie tragen. „Wir begrüßen das ausdrücklich, schließlich haben wir jahrelang dafür gekämpft.“ Und nun sei sogar der Landrat von einer solchen Lösung überzeugt, um den akuten Ärztemangel im Kreis zu beheben.
Auch der Verkehrsverbund MOVE der drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar war Thema des Abends. Hier wurde kürzlich eine Ticket-Preissteigerung um 15,7 Prozent beschlossen – entgegen der Forderung der Grünen. „Wir wollten keine dermaßen überzogene Preiserhöhung“, so Sonja Rajsp-Lauer. Leider habe man sich trotz zahlreicher intensiver Diskussionen nicht durchsetzen können. „Das ist wirklich eine schlechte Nachricht“, so die Kreisrätin.
Aus dem Rottweiler Gemeinderat berichtete Ingeborg Gekle-Maier, von der sehr emotionalen Verabschiedung von Gabriele Schneider, zu der auch Christian Groß vom Ortsverband und der langjährige Gemeinderat Frank Sucker kamen – beide unabhängig voneinander mit Sonnenblumen. Aber auch von der Freude darüber, dass mit Jörg Hügel ein erfahrener Lokalpolitiker nachrückt, der gleich voller Elan eingestiegen ist. Die Finanzlage in Rottweil ist schwierig wie in den meisten Kommunen, da müsse man Wege finden, um nicht Jahr für Jahr weiter in ein Millionendefizit zu geraten, gerade im kostenintensiven Betreuungsbereich. „Das wird noch richtig wehtun!“ Wobei Rottweil durch die Landesgartenschau ganz viel in neue Projekte investieren kann, die nachhaltig die Infrastruktur der Stadt verbessern. „Wir sind eine der wenigen Kommunen, in denen noch Neues geschaffen werden kann.“, erzählte Ingeborg. Immerhin gibt es für jeden von der Stadt investierten Euro einen Euro an Zuschüssen. Auch freue sie sich über die Umgestaltung des Friedrichsplatzes, wo eben erst das Preisgericht tagte. „Das ist großer Schritt für weniger Verkehr und mehr Aufenthaltsqualität.“ Im Herbst planen Ingeborg Gekle-Maier und Hubert Nowack mit uns Grünen und allen Interessierten einen Rundgang übers Landesgartenschaugelände.
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